Reloaded :-)

Am 17. Juni erreichte ich nach einigen Umwegen wieder die Schweiz. Die ersten Tage waren nicht leicht. So kam es wie es kommen musste und ich stieg 5 Tage später wieder in ein Flugzeug. Der Gedanke ein weiteres Jahr zu warten, erneut ein Visum zu beantragen und all die Freunde auf dem Trail zu verpassen lies mich nicht in Ruhe.

In LAX angekommen ging es mit einem Mietauto in der selben Nacht nach Ridgecrest. Am Morgen danach ging es mit vollem Auto weiter nach Lone Pine. Dort wurde das Auto noch voller ;-). Wiederum ging es dann von Lone Pine nach Mammoth Lakes. Von dort aus geht das Abenteuer auf dem PCT nun weiter.

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Tja.. 😢

Und es ist doch passiert… Nach rund 400 gelaufenen Meilen und einem täglichen Zittern um meine Achillessehne werde ich dieses Projekt nun defintiv für dieses Jahr beenden. Das Risiko die Sehne ganz zu zerstören ist mir momentan zu gross. Diese Entscheidung fiel mir defintiv nicht leicht und es schmerzt unendlich dieses Leben und Abenteuer vorzeitig zu beenden. Aber ich werde es nächstes Jahr wieder versuchen. Dies ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Die Zeit hier war und ist noch immer unbeschreiblich schön. Ebenso trifft man selten so viele tolle Leute auf einem Haufen. Einen Teil davon darf und kann ich nun bis zu meiner Vorzeitigen Abreise noch unterstützen. Pipes, Banshee, Hippie, Bourbon, Odin und Freyja kommen somit immerhin in den Genuss von bissl mehr Trail-Magic und ich kann das Trail-Leben zumindest noch ein wenig geniessen.

Ich werde all dies hier sehr vermissen. Die ganzen Freundschaften und die Freundlichkeit abseits des alltäglichen normalen Lebens. Aber der Trail wird auch nächstes Jahr noch hier sein. Ebenso wird ein neuer Jahrgang mit vielen neuen und garantiert auch bekannten Gesichtern sein Glück versuchen.

Sobald ich hier wieder ein anständiges Internet habe gibt es nochmals ein Update mit Bildern der vergangenen Wochen.

Big Bear Lake

Eigentlich war Big Bear Lake nur als Zwischenstop gedacht. Und als dann noch eine Sturmfront aufzog, sassen wir diese auch hier gleich noch aus. Und als es dann endlich wieder auf den Trail zurück ging, meldete sich scho nach kurzer Zeit meine Achillessehne zurück. Also ging es zurück nach Big Bear ins Hostel.
Da hier in den Bergen hinter L.A. grad Zwischensaison ist, dient das Hostel als Hiker-Paradies. Und die Freude des Hostelbetreibers war gross als er mich wieder in der Tür stehen sah ;-). Wir verstehen uns in der Zwischenzeit so gut, dass ich teils den Laden selber schmeisse. 😉
Inzwischen bin ich seit nicht ganz zwei Wochen hier und gönne meiner Sehne trotzdem die verdiente Erholung und die obligatorischen Dehnungsübungen.

Die Zeit hier im Dorf ist zwar unglaublich schön aber noch immer nicht vergleichbar mit den Tagen und Nächten auf dem Trail! Am kommenden Mittwoch gehts nun defintiv wieder los und ich kanns es kaum erwarten die hunderten von unglaublich tollen Menschen die ich hier jeweils kennen lernen durfte wieder zu sehen.

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Idyllwild – Big Bear Lake

Nach einer längeren Erholungsphase in Idyllwild gings am Sonntag endlich wieder zurück auf den Trail.
Bis zum nächsten Halt sind es zwar nur rund 34 Meilen, allerdings liegt ein Berg mit rund 10800 Fuss höhe dazwischen.
Um die Achillessehne nicht gleich von Anfang an zu überlasten liess ich mir reichlich Zeit für diese Etappe.
Der Berg hatte es wirklich in Sich. Auf einer Seite durften wir rund 5000 Fuss hoch und auf der anderen gleich wieder fast 9000 Fuss runter. Aber am erstaunlichsten sind die Kontraste. Während wir oben nachts bei -10 Grad zitterten, liegt die Temperatur in der Wüste unter uns selbst in der Nacht bei 24 Grad Celsius. Ebenso ist oben alles grün und es liegt noch Schnee und unten ist alles schon braun und tot.

Der Abstieg startete am 3. Tag morgens mit rund 5 Grad und endete mit fast 40 Grad in der Wüste.

Da zwischen dem Palm Desert Valley und Big Bear mal wieder ein Teil des Trails gesperrt ist, gehts heute nun per Bus nach Big Bear Lake.

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Warner Springs – Idyllwild

Nach einem spontanen Zero-day in Warner Springs gings am Montag wieder zurück auf den Trail. Idyllwild folgt eigentlich rund 58 Meilen nach Warner, jedoch ist eine rund 16 Meilen lange Strecke kurz vor Idyllwild wegen eines Waldbrandes gesperrt. Der Brand liegt schon ein paar Jahre zurück, jedoch wachsen nach Feuern in der Gegend Pflanzen mit denen man definitiv nicht in Kontakt kommen sollte.

Aufgrund der Vorfreude plante ich also die verbleibenden 42 Meilen in 2 Tagen zu absolvieren um möglichst schnell nach Idyllwild zu kommen.
Der Plan ging soweit auf. Allerdings ist meine linke Achillessehne ein wenig lädiert nun. Aufgund dessen folgen nun halt ein paar Ruhetage mehr als ursprünglich geplant. Glücklicherweise gibt es hier einen Physiotherapeuten der sich fast schon auf Hiker spezialisiert hat 😉 . Es sollte also in Kürze weitergehen.

Idyllwild selbst ist ein Dorf in den Bergen rund um den Mt. San Jacinto. Im  Sommer ist es ein Rückzugsort für Stadtmenschen aus LA und San Diego.
Es liegt auf rund 1600 m.ü.M. Die Häuser sind alle aus Holz und stehen mitten im Wald umgeben von riesigen Tannen mit riiiiiiesigen Tannenzapfen.
Auch hier hoppeln dauernd Hasen und gigantische Eichhörnchen durch die Gärten und über die Strasse. Ein traumhaft schönes Dorf!
Ebenso landen hier fast alle Hiker für einen Zero-Day und man trifft unglaublich viele tolle und nette Menschen durch das. Hier macht das Achillessehnenregenieren Spass! 🙂

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*edit* WordPress mag nicht alle meiner Bilder. Darum sind gewisse wohl verdreht. Keine Ahnung warum…

Julian – Warner Springs

Nach einer kurzen aber wunderbar erholsamen Zeit in Julian ging es am Folgetag wieder zurueck auf den Trail. Ausgangspunkt war erneut Scissors Crossing von wo aus ich am Tag davor nach Julian startete. Da die Mittagssonne noch immer wuetete und wir einen relativ langen Aufstieg vor uns hatten, warteten viele der Hiker unter einer Highway-Bruecke auf kuehlere Temperaturen. Wie klein die Welt doch ist merkte ich als ich genau dort jemanden aus meinem Heimatdorf kennen lernen durfte. 🙂

Um 17.00 gings dann endlich los. Im oberen Teil des Weges wehte ein recht starker Wind. Nach rund 6 Meilen fand ich dann endlich ein relativ windstilles Plaetzchen.
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Um Mitternacht dreht allerdings mal wieder der Wind. Also startete ich meinen Hiking-Day kurz vor 3 Uhr morgens.
Um 11 erreichte ich eine gemütliche kleine Oase mit einer Quelle. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits 17 Meilen in den Beinen. Das Tagesziel lag nochmals 9 Meilen weiter entfernt. Um 19 Uhr war es dann endlich soweit. Warner Springs ist eine kleine Community von Eingeborenen und anderen Leuten. Auch hier können sich Hiker wieder verwöhnen lassen. Ebenso hat es hier wilde Tiere, egal wo man hinschaut. Morgens hoppeln Hasenfamilien vor deinem Zelt durch und Wühlmäuse beobachten dich von einem ihrer vielen Löchern aus. Ein kleines Paradies!

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Unterwegs zu Warner Springs habe ich wieder zwei kleine Meilensteine hinter mir gelassen. Einmal den berühmten Eagle-Rock und auch die 100 Meilen Marke. Somit liegen dann nur noch 2500 vor mir 😉

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Julian

Am 5 Tag musste neues Essen her. Also gabs einen Autostop von einer Kreuzung aus.
Julian ist ein altes Goldgräberdorf. Hier blieb die Zeit, zumindest wenn man die Gebäude sieht, stehen. Nebst einkaufen kann man sich hier bei einem weiteren Trail-Angel verweilen. Ebenso ist das Essen und Craft-Bier ein Traum!

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#2

In der Zwischenzeit bin ich seit 5 Tagen auf dem Trail. In der Zeit habe ich soo tolle Menschen kennen gelernt. Da man sich unterwegs immer wieder mal trifft macht es gleich doppelt Spass.
Rund 77 Meilen und jeeede Menge Höhenmeter liegen nun hinter mir.
Die Tage ähneln sich momentan sehr. Um 4 Uhr aus den Federn um möglichst viel Strecke hinter sich zu bringen bevor die Hitze einem wieder fertig macht. Ab Mittag folgt in der Regel eine Siesta und sobald die Sonne ihre Kraft verliert wird wieder weiter gelatscht bis es dunkel wird. Momentan ist sogar noch Vollmond; dies erlaubt auch wunderbare “night-hikes”.

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Die Natur hier ist unbeschreiblich schön. Hasen, Fledermäuse, Schlangen, Mäuse, allerlei Vögel sieht man den ganzen Tag/Nacht.
Das letzte Bild zeigt btw. auch eine Schlange… cooked rattlesnake!! 😉

Day of Truth

Am 17. April gings endlich los.
Pünktlich um 7 Uhr morgens wurden wir auf den Trail losgelassen.
Das Gefühl endlich dort zu stehen, worauf man sich sooooo lange grfreut hat, war unbeschreiblich!
Am ersten Tag legten wir rund 20 Milen zurück. Die Hitze war und ist noch immet eine riesen Herausforderung.
Nach rund 10 Stunden schwitzen und hoch/runter kamen wir in Lake Moreno an. Ein Dorf an einem See, welcher vor ein paar Jahren noch 20 Mal so gross wie er heute ist; Trockenheit lässt grüssen…

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Fazit Tag 1: keine Blasen, keine Probleme mit Gelenken, Wanderverbot zwischen 12 und 15 Uhr 😉